Abtei-Schülerinnen und Schüler mit aufrechter Hand belohnt

Preiswürdig: Oberthema "Das Abtei vergisst nicht" wird seit Jahren in mehreren Jahrgangsstufen mit vielfältiger Geschichtsarbeit gefüllt

Selten bei diesem Anlass dürfte der große Saal im Jüdischen Gemeindezentrum so voll gewesen sein wie am Donnerstagabend, als der diesjährige Preis für Toleranz und Zivilcourage in neue Hände ging. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Abtei-Gymnasiums in Hamborn. Die Mädchen und Jungen haben nicht nur im letzten Jahr das Oberthema „Das Abtei vergisst nicht“ mit vielseitiger Geschichtsarbeit zur NS-Diktatur gefüllt. Aus der Hand von Bündnissprecher Rainer Bischoff und Schuldezernentin Astrid Neese erhielten alle Teilnehmer/-innen den Preis, die aufrechte Hand des aktiven Bündnisses.

Ihre Lehrerin Christina van Laack nannte es das „Gesamtlabel“, in dem ganz unterschiedliche Ideen und Arbeiten unter dem Motto „Das Abtei vergisst nicht“ zu finden sind. So gibt es als jüngstes Projekt eine Graphic Novel-Gruppe, die zeichnerisch an das Leben einer jüdischen Abtei-Schülerin aus den 30-er Jahren erinnern und sich damit an Grundschüler wenden will. Es geht um Edith Goldfarb und ihren Bruder Bernard, die durch einen Kindertransport vor der Vernichtung gerettet wurden. Andere Schülerinnen und Schüler arbeiten an einem digitalen Mahnmal, wiederum andere gehören der Stolperstein-Gruppe an. Und schon seit längerem gibt es am Abtei-Gymnasium die feste Regel, einmal im Jahr eine KZ-Gedenkstätte zu besuchen.

Am Beginn der Preisverleihung standen die Begrüßungsworte von Dimitij Yegudin, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde. Der gebürtige Ukrainer sprach spürbar bewegt über den Krieg in seiner Heimat und dankte vielen Seiten in Duisburg für die große materielle Unterstützung dort. Bündnissprecher Rainer Bischoff wies in seiner Begrüßung auf die Geschichte der Gemeinschaft hin, die 2000 entstand und seither jährlich den für Duisburg bedeutenden Preis verleiht. Bürgermeister Volker Mosblech nannte es als Sprecher der Stadt eine bis heutige wichtige Aufgabe, sich gegen Ausländerhass, Antisemitismus und Rechtspopulismus zu stellen. Ihm folgte die Laudatio der Beigeordneten Neese. Sie hob besonders die preiswürdige Bildung und Haltung am Abtei-Gymnasiums hervor.

 

Angelika Wagner vom Bündnis begann dann die Preisverleihung mit den lobenden Worten „Das habt ihr super gemacht“. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Veranstaltung von den „Swingfonikern Gelsenkirchen“ unter Leitung von Lutz Peller. Die Preisverleihung findet immer am Auschwitz-Gedenktag statt, dem 27. Januar, wurde aber in diesem Jahr wegen des Sabbats am Freitag um einen Tag vorgezogen.

 

Text und Fotos: André Massmann

 

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